LebensMusikMosaik

  • 1923   Geboren am 28. Jänner in Klagenfurt/aufgewachsen in Millstatt 
  • 1927   Große Beziehung zur Kirchenorgel, den Kirchenglocken und den Chorklängen des MGV Millstatt 
  • 1929 -1933   Domchorleiter wurde zum Vorbild. KindheitsIdee: Das machst du auch einmal!“
  • 1934   Beim OrgelbankSitzen entstand der Gedanke: „Wie schön ist Musik!“
  • 1933 - 1937   Besuch der humanistischen BEA Breitensee in Wien. Spannende Kulturkontakte durch viele Konzert-, Theater- und Opernbesuche! 
  • 1934   Schulbrief an die Eltern: „Wir möchten auf die außergewöhnlich große Begabung Günthers hinweisen, die in diesem Alter äußerst selten ist. Er ist überdurchschnittlich, vor allem musikalisch, begabt. Sein Charakter ist edel, ehrlich, herzlich, fröhlich, ehrfürchtig, ungebrochen natürlich, frei von Derbheit, klar im Denken!“ 
  • 1935  schrieb er sein erstes Lied im Volkston: Lehnte schon damals erzwungene Korsettierung ab, die ihm beim Atmen hinderlich war
  • 1936/37   Der DirigierWunsch festigte sich in ihm, denn: „Musik bedeutet Freiraum“. Ab sofort Mobilisierung aller Kräfte in Richtung Musik.
  • 1937   LBA-Oberstufe in Klagenfurt. Fester Entschluss: „Ich will Lehrer werden!“
  • 1939   Direktor Anderluhs NSDAP Aufgaben/Zeitmangel ergab den Befehl: „Mittergradnegger stell di auße und sing mit de Leut.“  Günther bemerkte: „Di Leut singen gern - was und wie i will!“ Für den 16-jährigen wurde aus dem MUSS, die GrenzlandSingschar zu übernehmen, die pure Freude am chorischen Singen - und blieb es ein Leben lang! Gerade zu KriegsBeginnZeiten erkannte er: „Beim Singen sind Kopf und Herz von Angst befreit!“. Trotzdem: SchicksalsSchläge blieben nicht aus und waren hart. ChorMitglieder mussten in den Krieg und fielen an den Fronten! 
  • 1941   Dezember/Matura!   In der Lehrstoffverteilung „Musik“ streicht Mittergradnegger alles durch, was „deutsch“ oder „völkisch“ bezeichnet wird. Er singt mit seinem Chor Verbots- und  Kirchenlieder - verdeckt eingeschmuggelt! 
  • 1942   StellungsBefehl! Der ChorReichskulturPreis, erarbeitet und ersungen von Mittergadnegger, wird von Anderluh am 26.Juli 1942 entgegengenommen
  • Einrückung am 16. April 1942. KaukasusErfahrung - Schwere GranatSplitterVerletzung - Lazarettaufenthalt! 
  • 1943   Fischerhals/Norwegen - Frontbewährung! Auftrag für Mittergradnegger, die Gesangs-RadioSendung 10. Oktober vom nördlichst-gelegenen RadioSender zu organisieren
  • 1944   Wiener Neustadt - ReserveOffiziersLehrgang; Kriegs-Einsatz an der SüdFront.  Mit 21 Jahren war er der „älteste Offizier“ - alle „Älteren“ waren schon gefallen! 
  • 1945   Rückzug mühsam. TagebuchEintragung: Nur das Singen ließ uns geistig, körperlich und seelisch überleben!“ 
  • 1945   Reguläre Entlassung aus der Deutschen WehrMacht. Mittegradnegger war kein ParteiMitglied oder Anwärter, somit nicht registrierpflichtig! Er betrachtete den Krieg wörtlich als: „Gestohlene JugendZeit und Betrug an seiner Seele, fühlte sich vom Krieg geschunden, vom Befehls-System verletzt! Für Mittergradnegger war im Krieg Musik das ÜberLebensMittel! 
  • 1945 - 1964 Freier Mitarbeiter im ORF – seit Beginn mit-aufbauend im KreuzberglBunker! 
  • 1945 - 1964   Volks- und HauptschulLehrer an verschiedenen Schulen in Klagenfurt; davon 2 Jahre Aushilfslehrer für Musik in der LBA mit Volksschulgehalt! 

  

Mit Mittergradnegger begann in Kärnten eine neue SingZeit! Mit seinen Ensembels wurde er sein Leben lang Botschafter – Kulturträger - Werbeträger für das Singen in Kärnten und mit seinen ChorMusikKompositionen Mitgestalter auf dem Weg zur modernen Chormusik im 20. Jahrhundert! 

Ensemblegründungen 1945   

  • Kärntner Lehrerquintett  
  • Kärntner Lehrer-Doppelquintett erstmals gemischt in Kärnten 
  • Gründung des St. Veiter Kreises zusammen mit LiedSchreiber Justinus Mulle und LiedTexter Gerhard Glawischnig 

 

  • 1947   Erste Singwoche im Schloss Tigring und Gründer der Chorleiterkurse des Kärntner Sängerbundes
  • 1948   Gründung des Madrigalchors Klagenfurt und zweite Singwoche im Schloss Tigring
  • 1950  1. Platz beim Österreichischen BundesJugendSingen; Werk 1950: „Ein Stern is niederg’falln“ (Text: W.Rudnigger) 
  • 1951   1. ChorKonzertAuslandsreise/Rom
  • 1953   9. Platz: Westeuropa-Konzertreise und Intern. Chorwettbewerb in Llangollen/England/165 Chöre
  • 1954   1. Platz: Internationaler Chorwettbewerb Arezzo/Italien/182 Chöre
  • 1956   2. Platz: Internationaler Chorwettbewerb Llangollen/England/ 172 Chöre, Idee 14-tägige Rundfunksendung „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder“
  • 1957   Das Lied „Is schon still uman See“ wird geboren! 
  • 1958   Uraufführung des Werkes „Heiteres Herbarium“ - nach Texten von H. Waggerl 
  • 1960   1. Platz: Internationaler Chorwettbewerb/Varese/Italien/180 Chöre
  • 1961   Volksbildungsreferent des Landes Kärnten. Ab dieser Zeit entstehen viele Kantaten für die Schuljugend. 
  • 1963   Initiator des bis heute bestehenden "Internationonalen Chorwettbewerbes" in Spittal/Drau, gemeinsam mit Prof.Hellmuth DREWES und Prof.Michael LUPTOWITS 
  •  1964   Gründung des ORF-Rundfunkchores - fast ausschließlich mit seinen Madrigi-Sängern; Promotion zum Dr. phil./Musikwissenschaften/Volkskunde 
  • 1965 - 1969 Abteilungsleiter im ORF/Volkskultur
  • 1966   2x 1. Platz und 1x 2. Platz: Internationaler Chorwettbewerb/Middlesbrough/England/220 Chören
  • 1967   LehrAuftrag für „Kurse in Chortechnik“ in Brasilien und Chile mit Blick auf Europäische Musikkultur 
  • 1968   Aufführung seines Werkes: „Heiligenbluter Krippenmesse“; Basis: Seine LiedFeldForschungen. Orgelzwischenspiel von N.Fheodoroff 
  • 1969   "Carinthischer Sommer" -IdeenMitBegründer! Ernennung zum „Professor“ durch den BundesPräsidenten! ChorWerk: „Stiller als eine Wolke“ 
  • 1970   Mit-Ideenträger des Musikgymnasiums Viktring! Werk: „Kärntner Hochzeitsmesse“      
  •  1970 - 1980   Leiter der Kulturabteilung des Landes Kärnten 
  • 1972   HerzHinterwandInfarkt 
  • 1974   MadrigalchorÜbergabe an Dr. Nikolaus Fheodoroff 
  • 1975   Initiator der Kärntner Kulturzeitschrift „Die Brücke“ 
  • 1977  „Musikwochen Millstatt“ -IdeenMitBegründer! WiederAktivierung der Kärntner Volksliedwerkes! KompositionsWerk: „Markuspassion“ 
  • 1978   2. Preis im Komposition-Wettbewerb für Männerchor a-cappella des Österr. Sängerbundes für die „Kleine Deutsche Messe“; Werk-Uraufführung der „Canti Carinthiae“; Werk: „Die Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas"
  • 1978/80 starke KompositionsPhase, viele Uraufführungen! 
  • 1980  WürdigungsPreis des Landes Kärnten für Musik! Übernahme des Musikvereins für Kärnten/bis 1984
  •  1981  1. Offenes WeihnachtsSingen im Konzerthaus; Werk: „Kärntner Bildstöcklmesse“ 
  • 1982  2. Offenes WeihnachtsSingen im Konzerthaus! 
  • 1983  Uraufführung der „Canciones“ 
  • 1984   3. Offenes Weihnachts-Singen im Konzerthaus! Uraufführung der „Millstätter Passion“ 
  • 1983 - 1985   Viele hohe Ehrungen für seine Verdienste! 
  • 1986 - 1988  „O Mensch, dein Bild“ (in Nachlassaufarbeitung) 
  • 1987   Uraufführung „Drei Gesänge an Kärnten“ 
  • 1988   Werk: „Ich hab dir ein Lied gesponnen“ 
  • 1990   Uraufführung „Cantus Carinthicus“ 
  • 1992   nahm ihm der Tod die Feder aus der Hand! 


Für Mittergradnegger war Musik - SeelenLebensNahrung!


QuintettAuftritte 

7   DoppelQuintettReisen - jeweils werbend in der „Österreichwoche“ in verschiedenen Ländern Europas! Im JahresSchnitt 20 bis 30 offizielle Quintett-Auftritte

KonzertTätigkeit 

Der Madrigalchor Klagenfurt (1948 - 1974) war musikalischer Botschafter Kärntens und spannte den klassischen RepertoireBogen von Madrigalen über Passionen und WeihnachtOratorien, von Kantaten und Messen bis hin in die Moderne zu Strawinskys PsalmenSymphonie, von ChorMusik aus alten Zeiten bis herauf in die Experimentell-Moderne, wobei das VolksLied weltweit die Grundlage seines Singens und Komponierens bildete. 

Werke von Günther Mittergradnegger 

Chor- und Instrumentalmusik
                 

  • 11   Messen - Motetten – Passionen
  • 30   Lied-Kompositionen                                                
  • 3   Liederzyklen        
  • 2   Instrumentalmusikwerk
  • 6   Werke mit Gesang und Instrumentalmusik
  • 11   Schul- und Jugendmusik-Kantaten, überwiegend mit Instrumentalbegleitung    
  • Dissertation: Die Lieder in den Passionspielen
  • Rund 100 KärntnerLieder
  • Über 400 LiedSätze


1948 - 1974 

KonzertReisen -Wettbewerbe – KulturAustausch 

  • 12   Konzertreisen in Europa und Südamerika 
  • 6   Internationale Wettbewerbe, überwiegend 1. Plätze 
  • 18   Kulturaustauschprogramme mit z. B. Udine, Laibach, Wiesbaden, Prag, Budapest

      und mit Norwegen, Schweden und Finnland

  • 20   Oratorien und Passionen 
  • 137   Chorkonzerte und Liederabende, überwiegend in Kärnten 
  • 80   Verschiedene Mitwirkungen (z. B. Taufe der Caravell, 20 Jahre Vereinte Nationen oder Autofahrer unterwegs, etc.) 
  • 26   MadrigalchorSingwochen 
  • 23   Matineen mit dem RundfunkChor Klagenfurt 
  • 11    Rundfunk- und StudioAufnahmen in ganz Europa und Südamerika 
  •   4    Fernsehaufnahmen 
  • 15   SchallplattenAufnahmen des Madrigalchors, MusikKassetten und ORF-TonbandAufnahmen, ChorleiterKurse jährlich

 

Wirkungsbereiche der Chormitglieder 

Sie kamen aus 72 Gemeinden Kärntens!        

  • 43   Chöre in Kärnten hatten Madrigi als ChorLeiter 
  •  7    Chöre bestanden ausschließlich aus Madrigi 
  • 32   Madigi leiteten einen SchulChor, viele Madrigi waren an der LBA Klagenfurt und am Kärntner LandesKonservatorium tätig
  •  9   Madrigi waren im Kärntner BildungsWerk, im ORF und im Kärntner SängerBund musikalisch oder kulturell tätig